Please note: I first published this book review on the “Goodreads”-website in 2023.
Meine Bewertung: 3 (of 5) “stars”
Ich bekam eine Taschenbuch-Ausgabe des vom Ullstein Verlag veröffentlichten Buches als Weihnachtsgeschenk.
“Das achte Leben” war das erste Buch einer Autorin aus Georgien, das ich gelesen habe. Sie schreibt in ihrem Roman über das Leben mehrerer Mitglieder einer Familie aus Georgien aus sechs Generationen und deckt damit das gesamte 20. Jahrhundert und die ersten Jahre des 21. Jahrhunderts ab.
Ich fand die Geschichte interessant, aber das Buch liest sich wie ein erster Entwurf: Es hat viele langatmige Stellen, ich würde den Schreibstil der Autorin als “geschwätzig” bezeichnen: Sie verwendet zu viele Wörter, um einen einzigen Gedanken oder eine einzelne Situation zu beschreiben. Der Lesefluß kommt dadurch immer wieder ins Stocken.
William Faulkner sagte über das Schreiben, “In writing, you must kill all your darlings,” und diesen Schritt des Schreibprozesses bzw. das Eingreifen eines Lektors, der die “Darlings” dieser Autorin gekillt hätte, vermisse ich schmerzlich. Radikale Kürzungen – ich würde sagen, rund 20% des Textes – hätten dem Buch sehr gut getan.
Meine Softcover-Edition des Buches (ISBN: 978-3-548-28927-4) hat 1274 Seiten. (In anderen Reviews über dieses Buch wird von 900 Seiten gesprochen, das dürften andere Editionen sein.) Ein so dickes Buch zu lesen, ist kein Vergnügen. Man kann das Buch nicht einmal halten, weil es zu schwer ist. Ich habe das Buch auf eine Waage gelegt: 976 Gramm, also fast ein Kilogramm schwer. Das ist eine Zumutung, ich weiß nicht, was sich der Verlag dabei gedacht hat. Eine Geschichte, die auf fast 1300 Seiten erzählt wird, sollte in zwei Bänden veröffentlicht werden.
Ich kann das Buch deshalb auch nicht empfehlen und werde es sicher kein zweites Mal lesen. Beim Lesen möchte ich mich entspannen, und wenn ein Buch so schwer ist, dass ich es nur im Sitzen lesen kann, weil ich es auf einen Tisch legen muss, dann ist das weder Entspannung, noch ein Lesevergnügen.