Book Review: “Erinnerung eines Mädchens” von Annie Ernaux

Please note: I first published this book review on the “Goodreads”-website in 2023.

My rating: 3 (of 5) “stars”

Ich habe eine Ausgabe dieses Buches als Weihnachtsgeschenk bekommen. Es wurde im Jahr 2020 vom Suhrkamp Verlag veröffentlicht.

Das ist das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe, und ich bin nicht besonders beeindruckt. Es ist kein schlechtes Buch, aber ich habe mich beim Lesen eher gelangweilt. Ernaux erzählt von Ereignissen, die sie als junge Frau geprägt haben. Das Problem ist, dass diese Ereignisse zwar für sie persönlich in gewisser Weise traumatisierend waren, ich als Leserin diese Ereignisse aber ganz anders beurteile, sie fast als banal bezeichnen würde.

Mich hat zudem sehr gestört, dass der Titel des Buches (“Erinnerungen…”) zwar darauf hinweist, dass es sich um einen autobiographischen Text handelt, der Verlag Suhrkamp aber ein Zitat von Iris Radisch (“Die Zeit”) in der Titelei anführt, in dem dieses Buch als “Roman” bezeichnet wird.

Ich war mir beim Lesen deshalb sehr lange nicht klar darüber, ob es sich jetzt um einen fiktionalen Text, also um einen Roman handelt, oder um einen nicht-fiktionalen Text. Dass der Verlag so leichtfertig mit Begriffen umgeht, die für Leserinnen und Leser wichtige Informationen sind, nämlich Angaben über die Literaturgattung, kritisiere ich als Leserin scharf. Diese Schlamperei hat mein Lesevergnügen doch schwer beeinträchtigt.

Erst sehr spät war für mich klar, dass dieses Buch in eine Kategorie fällt, von der ich gar nicht wusste, dass es sie gibt: Autofiktion. Fact & Fiction, vermischt. Ich habe mittlerweile mehrere Bücher dieses Autofiktion-Genres gelesen und bin kein Fan bzw. möchte ich als Leserin vom Verlag vorab darüber informiert werden.

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