Please note: I first published this book review on the “Goodreads”-platform on February 24, 2020. I’ve now decided to publish some of my reviews on my website.
Meine Bewertung: 2 (of 5) “stars”
Ich besitze eine Paperback Kopie des britischen Parragon Verlags, der heute nicht mehr existiert. Man kann online antiquarisch noch Kopien dieses Buches kaufen.
Dieses Buch war ein Geschenk – es ist klein, kompakt, hat rund 100 Rezepte, und es eignet sich – zumindest auf den ersten Blick – aus diesen Gründen gut für Menschen, die sich selbst nicht vegan ernähren, aber einem Veganer oder einer Veganerin ein kleines Geschenk machen möchten. Es sind einige (wenige) gute Rezepte in dem Buch, die ich nachkochen möchte, aber empfehlen kann ich es leider trotzdem nicht, und zwar aus folgenden Gründen:
Das Buch wirkt so, als ob es innerhalb weniger Tage zusammengestoppelt wurde, um von dem Vegan-Trend profitieren zu können. Das Buch hat nicht einmal einen echten Autor — auf der Impressum-Seite findet man den Hinweis, dass die “neuen Rezepte” von Jane Hughes zur Verfügung gestellt wurden. Da stellt sich für mich gleich einmal die Frage, wie viele alte Rezepte von anderen Büchern verwendet wurden. Und warum gibt es keinen echten Autor für dieses Buch?
Man findet auch kein Veröffentlichungs-Jahr auf der Copyright-Seite. Das finde ich äußerst irritierend. Wie alt sind diese Rezepte?
Auf der Impressum-Seite findet man auch diverse Hinweise, vor allem Warnungen (z.B. für Allergiker). Das steht dann z.B. auch ein Hinweis, dass man bei Eiern in den Rezepten immer mittelgroße Eier verwenden soll. Eier? In einem veganen Kochbuch? Die Rezepte sind alle vegan, aber dieser Hinweis zeigt, dass der Text einfach nur von einem anderen Kochbuch in dieses Buch kopiert wurde, und hier niemand bewusst Korrektur gelesen hat. Wirklich ärgerlich, diese Schlampigkeit.
Bei den Rezepten gibt es keine Informationen über Nährstoff-Angaben. In vielen Kochbüchern und sogar in Zeitschriften findet man bei Rezepten Hinweise über Kalorienanzahl, Eiweiß pro Portion, etc. Gerade für Veganer, die darauf achten müssen, dass sie genug Eiweiß, Kalzium und andere Nährstoffe aus pflanzlichen Quellen zu sich nehmen, sind das wichtige Informationen.
Am meisten stört mich , dass die Rezepte für ganz unterschiedliche Portionen berechnet sind. Es gibt Rezepte für zumeist 2, 4 oder 6 Personen. Bei den “Mittgspause”-Rezepten findet man z.B. viele Rezepte für 6 Personen. Für wen ist das Buch gedacht? Für Großfamilien? Wer kocht (mit Ausnahme am Sonntag) heute noch für 6 Personen ein Mittagessen? Ist das ein Kochbuch für Partys? Aber dann gibt es auch viele Rezepte für 2 Personen. Also für wen ist dieses Buch geacht?
Da ich zumeist für mich alleine koche, sind die meisten Rezepte für mich unbrauchbar. So gibt es z.B. Smoothies für 2 Personen — wenn ich die Rezepte nur für mich nachkochen würde, bleiben mir dann z.B. eine halbe Orange über oder eine halbe Banane über. Was mache ich dann damit? Für Singles ist dieses Kochbuch also sicher nicht geeignet.
Auch bei den Mittags- und Abendrezepten sind die meisten Rezepte für Singles unbrauchbar, weil es zumeist nicht gut funktioniert, Rezepte für 6 Personen auf eine einzige Person hinunter zu kalkulieren.
Das Buch wurde meiner Meinung nach schnell zusammengestellt, um von dem Vegan-Trend zu profitieren, und es wirkt auf mich so, als ob man sich über die Bedürfnisse von VeganerInnen (Nährstoffangaben) oder das Zielpublikum (für wie viel Personen und für welche Anlässe sind die Rezepte gedacht?) keine Gedanken gemacht hat. Die meisten Rezepte sind leider auch nicht besonders raffiniert. Da gibt es viele vegane Kochbücher, die sehr viel besser sind, weshalb ich dieses Buch auch nicht empfehlen kann.